Stadt Kassel
Die Stadt Kassel besteht aus 23 Stadtteilen und erstreckt sich über eine Fläche von 106,8 km². In der Stadt leben 21.494 Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren, für die zahlreiche Bildungs- und Betreuungsangebote bereitgestellt werden. Der Verwaltungssitz befindet sich im Rathaus, Obere Königsstraße 8, 34117 Kassel, während die politische Leitung bei Dr. Sven Schöller liegt. Weitere Informationen sind auf der offiziellen Webseite www.kassel.de zu finden.
Präventionskette in Aktion: Bisherige Projekte und Maßnahmen
Familienmesse in Kassel am 10. Mai 2025 – Präventionsketten, Frühe Hilfen, Kinderrechte & Familienzeit
Am 10. Mai 2025 nahmen wir mit einem Stand zusammen mit den Frühen Hilfen an der Familienmesse auf dem Königsplatz in Kassel teil. Unter dem Motto „Kinderrechte und Familienzeit“ gestalteten wir einen interaktiven und informativen Beitrag, der großen Anklang bei Kindern und Eltern fand.
Im Mittelpunkt standen ausgewählte Artikel der UN-Kinderrechtskonvention, insbesondere:
- Artikel 5: Elternverantwortung und Unterstützung durch den Staat
- Artikel 9: Recht des Kindes auf Kontakt zu beiden Elternteilen
- Artikel 12: Beteiligungsrecht der Kinder
- Artikel 18: Gemeinsame Verantwortung der Eltern für die Erziehung
- Artikel 31: Recht auf Ruhe, Freizeit, Spiel und Beteiligung am kulturellen Leben
Ein besonderes Highlight war unsere Röhren-Abstimmung mit bunten Bällen, bei der Kinder und Eltern zu drei Fragen ihre Meinung abgeben konnten:
- „Kinderrechte sind mir bekannt“
→ Ja: 36 / Teilweise: 6 / Nein: 16 - „Die Zeit mit meiner Familie tut mir gut“
→ Ja: 41 / Teilweise: 9 / Nein: 3 - „Ich habe genug Familienzeit“
→ Ja: 37 / Teilweise: 16 / Nein: 9
Eine aufschlussreiche Erkenntnis der diesjährigen Familienmesse auf dem Königsplatz ist der unterschiedliche Wissensstand zu Kinderrechten zwischen den Generationen. Während viele Kinder angaben, sich bereits in der Schule mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben, bestanden bei den Eltern oft nur geringe oder keine Kenntnisse der UN-Kinderrechtskonvention. Dies zeigt einen klaren Handlungsbedarf bei der Aufklärung von Erwachsenen auf.
Zum Thema Familienzeit gaben die meisten Kinder und Erwachsene an, dass ihnen die gemeinsame Zeit mit ihrer Familie guttue, viele äußerten sich in den Gesprächen, dass sie sich mehr gemeinsame Familienzeit wünschen.
Zusätzlich hatten Kinder die Möglichkeit, ihre Vorstellung von Familienzeit kreativ auszudrücken: entweder durch Zeichnungen auf Papier oder mit Straßenkreide direkt auf dem Königsplatz. Viele kleine Kunstwerke sind dabei entstanden – bunt, vielfältig und ausdrucksstark.
Fazit
Wir blicken auf einen rundum gelungenen und inspirierenden Tag zurück. Wir haben zahlreiche Gespräche mit Eltern und Kindern geführt, für das Thema Kinderrechte sensibilisiert und Familien zum Nachdenken über gemeinsame Zeit angeregt. Die positive Resonanz bestärkt uns in unserem Engagement für die Rechte von Kindern und eine familienfreundliche Gesellschaft.
Einblick in die Kommune und Arbeit der Koordinator*innen
Was war die Motivation der Kommune zur Teilnahme am Landesprogramm?
Kassel verfügt über eine Vielzahl von Vorhaben, Strukturen, Netzwerken, Trägern und Angeboten, die in einer abgestimmten und koordinierten Präventionskette noch effektiver sichtbar und damit Hilfen, Angebote und Unterstützungsleistungen für Kinder und Familien nutzbar gemacht werden können. Unsere Intention mit dem Landesprogramm ist der Auf- und Ausbau einer gemeinsamen Präventionskette der unterschiedlichen Ressorts in einem kooperativen Miteinander mit Blick auf die Familien und Kinder. Dabei geht es uns um eine zielgerichtete und wirkungsorientierte, abgestimmte Gesamtstrategie. Da wir die Frühen Hilfen als Ausgangspunkt für die Präventionskette nutzen, sind die Übergänge der einzelnen Lebensphasen für uns elementar und neu zu betrachten. Die Beteiligung von Kindern und Familien (insbesondere aus benachteiligten Stadtteilen) als Expert*innen für ihr Leben findet im Rahmen der Frühen Hilfen und der damit verbundenen und weiterzuentwickelnden Präventionskette mit dem Landesprogramm eine neue Dimension.
Was ist das Ziel, welches Ihre Kommune durch die Teilnahme am Landesprogramm erreichen will?
Bei der Gestaltung einer Präventionskette von 0-10 Jahren in Kassel möchten wir, die bereits bestehenden, zahlreichen und erfolgreichen Netzwerke, Vorhaben und Angebote der Stadt verknüpfen bzw. neu organisieren und strukturieren. Dies ist maßgeblich, um Doppelstrukturen zu vermeiden und eine kommunal integrierte Strategie zur Präventionskette für ein gelingendes Aufwachsen für die Altersspanne 0-10 Jahre unter den Aspekten „Vermeidung von Kinderarmut“ und „Kinderrechte leben“ umzusetzen. Ziel ist es, ein gelingendes Aufwachsen für Kinder in einer familienfreundlichen und kindgerechten Stadt Kassel möglich zu machen und das Netz so eng zu weben, dass es tragfähig für alle Kinder, Jugendliche und Familien ist.
Welche drei Themen sind Ihrer Kommune besonders wichtig im Rahmen des Landesprogrammes?
- Bekämpfung der Folgen von Kinderarmut
- Kinderrechte
- Soziale Teilhabe
Was repräsentiert Ihre Kommune am besten?
Der Herkules: das Wahrzeichen der Stadt Kassel.
Welche ersten Schritte in Bezug auf die Präventionskettenarbeit wurden bereits gegangen bzw. welche ersten Schritte stehen an?
Erste Schritte waren, ämterübergreifende Strukturen für die zukünftige Arbeit der Präventionsketten zu schaffen. Es wurde ein gemeinsames Verständnis einer Präventionskette erarbeitet sowie eine Planungs- und Steuerungsgruppe installiert.
Am 20.10.2023 fand die Auftaktveranstaltung für die Präventionskette in der Stadt Kassel statt. Zudem wurden am 22.04.2024 und am 19.06.2024 Workshops zum Thema Wirkungsorientierung durchgeführt. Dreimal pro Jahr werden Netzwerktreffen des Bündnisses für Kinder, Eltern und Familien im Rahmen der Präventionsketten organisiert.
Bettina Kroh
Koordinatorin Präventionskette Stadt Kassel
Landesprogramm Präventionsketten Hessen Verortung: Jugendamt
Stadt Kassel
Obere Königsstraße 8
34117 Kassel
+49 (0)561 7875210
bettina.kroh@ kassel.de
Stand der angegeben Daten: 07.2024
Die Inhalte wurden von den jeweiligen Kommunen selbst verfasst und lediglich durch die Landeskoordinierungsstelle auf der Webseite veröffentlicht.